Allgemeine Pressestimmen zu Ralf Isau

Die in dieser Rubrik aufgeführten Pressestimmen beschäftigen sich mit dem Autor Ralf Isau ganz allgemein, geben einen Überblick zu seinem Werk oder berichten von seinen Lesungen oder sonstigen Aktivitäten.

Ralf Isau
Ralf Isau in Japan (© Shinichi Sakayori 2005)

Kategorisierung unmöglich

Die Bücher von Ralf Isau entziehen sich jeder Kategorisierung. … »Man lernt, ohne es zu merken«, sagt Anna Krautloher begeistert, »das ist besser als Geschichtsunterricht.«

Rhein-Neckar-Zeitung
(Wiesloch/Welldorf)
Zeichen des Red.: seb
4. November 2004

Einer der wichtigsten deutschen Fantasy-Autoren

Isau ist meiner Ansicht nach einer der wichtigsten deutschen Fantasy-Autoren. Seine Werke zeichnen sich im Gegensatz zu den amerikanischen actionbetonten und oft wenig tiefgründigen Fantasy-Spektakeln dadurch aus, dass sie auf einer soliden historischen und philosophischen Basis beruhen. Isau ist einer der wenigen modernen Autoren, die wieder an die mit dem zweiten Weltkrieg zu Ende gegangene europäische Tradition phantastischer Literatur anknüpfen können. Dies zeigt sich sowohl in seiner Neschan-Trilogie, die jüdische Traditionen verarbeitet, als auch im vierbändigen Kreis der Dämmerung, einer hoch interessanten Tour de force durch die Geschichte des 20. Jahrhunderts. Alle Geschichten, auch die Einzelbände wie Das Museum der gestohlenen Erinnerungen werden dabei in exzellenten Fantasy-Rahmenhandlungen dargeboten, die in ihrer Ideenfülle ihresgleichen suchen. Jenseits der ausgetretenen Pfade von Sword und Sorcery spielt auch Pala und die seltsame Verflüchtigung der Worte, wie der Titel eigentlich in seiner gesamten Länge heißt.
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Andromeda-Nachrichten
Fantasy-Redaktion
Karl E. Aulbach
August 2003

Fantastik, nicht Fantasy

… Gleich fünf deutsche Autoren wollten bei der Lesung »Alternativen zum Jetzt« im Literaturhaus eine »Lanze brechen« für das Genre der Fantastik … Mit ausgefeilter Sprache, tückischem Witz, feiner Ironie und scharfen Beobachtungen nahm Isau seine Zuhörer gefangen … Fünf Autoren, fünf Ausrichtungen. Aber wie steht es nun mit dem literarischen Image der Fantastik? »In keinem anderen Land gibt es einen so brutalen Schnitt zwischen Trivial- und Hochliteratur«, sagt [Michael] Marrak in der Diskussion nach der Lesung. … Zur weiteren Verwirrung trage zudem ein klassisches Buchhändlerproblem bei: Bei der extremen Bandbreite, die die Fanastik bietet, frage sich mancher von ihnen, in welchem Regal er das Buch unterbringen soll. »Inzwischen wird alles in die Sparte Fantasy hineingeknautscht«, sagt Ralf Isau. Selbst die Fernsehsendung »Herkules« gehöre plötzlich dazu. Doch in solche Schubladen, darüber sind sich die Autoren einig, ließen sich weder ihre Romane noch die fantastische Literatur insgesamt stecken. »Qualitätsunterschiede zwischen den Genres zu suchen macht keinen Sinn«, sagt Andreas Eschbach. »Die 'Literatur-Literatur' beschäftigt sich mit der Sprache, Fantastik zielt dagegen auf die Leser und fordert die Fantasie.« Eine Unterscheidung, die auch Isau als Kern dessen deutet, was seine Literatur kann und will: Gedankenanstoß und Brücke sein zu den Wundern der realen Welt.
© Copyright by Stuttgarter Zeitung, 2003

Stuttgarter Zeitung
Nr. 151, 4.7.2003, S. 26
von Nina Blazon

Titel: »Fantastik, nicht Fantasy«
Untertitel: »Fünf Autoren lesen und diskutieren über ihr Literaturgenre«

Sinnsuche ohne erhobenen Zeigefinger

Er mochte keine Bücher, in denen ihm auf eine miesepetrige Art die ganz alltäglichen Begebenheiten aus dem ganz alltäglichen Leben irgendwelcher ganz alltäglicher Leute erzählt wurden. Davon hatte er ja schon in der Wirklichkeit genug …. Zurzeit ist [Ralf Isau] sicher einer der bekanntesten Fantasy Autoren und begeistert auf seinen Lesereisen viele jugendliche Fans. … Seine Geschichten … haben einen unverwechselbaren Stil. Das Besondere in seinen Romanen ist, dass er eine enge Verbindung zum historischen und zeitgeschichtlichen Geschehen schafft. Für ihn ist es außerdem wichtig, dass man als LeserIn »eintauchen« kann, so richtig »reingezogen« wird und dennoch nicht versinkt. Seine Parallelwelten sind mit der realen Welt verknüft, d.h. was in der einen Welt geschieht, hat Folgen für die andere … Ralf Isau will mit seinen Inhalten den Heranwachsenden helfen … Antworten bei der eigenen »Sinnsuche« zu finden, doch ohne erhobenen Zeigefinger. Er schreibt unterhaltsame und spannende Geschichten, in denen er seine Helden mit diesen Fragen und Problemem konfrontiert und lässt die Ereignisse in den von ihm geschaffenen Szenarien für sich sprechen. Z.B., was es für die Menschen bedeutet, wenn sie nicht mehr träumen, sich nicht mehr erinnern wollen oder können; welche Folgen die Verdrängung der eigenen Geschichte haben wird. Seine besonderen Fähigkeiten sind: das gelungene Ineinanderfügen der realistischen und fantastischen Handlungsebenen, die Verknüpfung mit Lebens- und Zeitgeschichte, Sinn für Dramaturgie und die Gabe skurrile Personen und Situationen zu erfinden. Viel Spaß beim Lesen bereiten auch seine Metapher, sein Sinn für Sprache … Gerade weil er seine phantastischen Welten als einen Spiegel unserer Welt verwendet, alte Mythen, Märchen und Sagen im Hinblick auf das Heute - und als Bausteine für seine eigene Welt benutzt, zeigt er auf eindrucksvolle Weise, was diese Botschaften uns heute noch zu sagen haben.
© Copyright by ESELSOHR Fachzeitschrift für Kinder- und Jugendmedien, 2000

ESELSOHR
Fachzeitschrift für Kinder- und Jugendmedien
3-2000
Seite 30 - 31
von Hildegart Radebold

Eselsohr 3-2000
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Titel: »"Web @ Fantasymaster Ralf Isau oder: Immer Spannend - Anspruchsvoll - Ungelogen! — Ein Porträt.«

… Julius sagt, er habe die Potters erst so zwei- oder dreimal gelesen, anders als die Bücher von Ralf Isau, Die Träume des Jonathan Jabbok oder Das Lied der Befreiung Neschans, also die habe er schon mindestens 20-mal durch, aber die Potters seien ja auch jünger, und im übrigen könne er noch empfehlen Das Netz der Schattenspiele …

Unerhört! Oder ein Fall von bislang nicht zugehört? Vergessen, auch mal mit den Kleinen von unten auf die Welt zu sehen? Was man da natürlich nie in den Blick kriegt, ist ein Ewachsener, der so heimlich wie gierig unter der Bettdecke liest. Erwachsene hocken ja eher vor der Glotze.
© Copyright by DIE ZEIT, 1999

DIE ZEIT
13.11.1999
von Susanne Mayer

Titel: »Harry wie?«
Untertitel: »Erwachsene entdecken: Kinder lesen«